Im Mai 2014 stand ein hygienisches Selbstexperiment bei mir an. Nachdem ich auf spiegel.de folgenden Artikel gelesen hatte: Wir machen uns mal frei: Ein Leben ohne Alu-Deo, stand das Thema Deodorant bei mir auf der Tagesordnung.

Es ging um vermeintlich gesundheitliche Risiken (wie Alzheimer, Brustkrebs…) des Aluminiums, welches in vielen Deos wieder zu finden ist. Das Erste was ich tat, war natürlich unsere Deos zuhause nach Aluminium zu überprüfen. Anschließend aber kam die Frage in mir auf, ob man denn vielleicht auch gänzlich auf Deodorants verzichten könnte?

Ausgangslage:
Da in heutigen Deodorants unter Inhaltsstoffe meist Aluminium aufgelistet ist und dies als potentiell gesundheitsschädlich eingestuft wird, wollte ich wissen, ob man denn auch ohne jegliches Deo auskommen könnte? Da ich aber weder mir noch vor allem meinen Mitmenschen mit eventuell unangenehmen Gerüchen zur Last fallen wollte, legte ich meinen Selbstversuch auf eine Woche fest.

Deodorants - meist mit Aluminium

Mein damaliges Wochen-Experiment startete somit unter dem Motto: Eine Woche ohne jegliches Deodorant!

Zuerst will ich Euch aber einmal aufklären, wieso sich denn überhaupt Aluminium in den meisten Deodorants wiederfindet. Es ist nämlich so, dass Aluminiumsalze (meist ist auf der Deo-Rückseite von Aluminiumchlorhydratid die Rede) die Haut zusammenzieht wodurch die Schweißporen verstopft werden. Dies wiederum hat den netten Effekt, dass man weniger schwitzt.

Tag 1
Ich startete meinen Selbstversuch an einem Montag. Die Arbeitswoche begann und somit auch mein Experiment. Das übliche Prozedere am frühen Morgen im Bad wurde somit gleich zum Wochenbeginn auf den Kopf gestellt. Denn nicht wie sonst üblich, blieb der Badschrank in dem sich mein Deodorant befand, dieses Mal geschlossen. Ein mulmiges Gefühl überkam mich, als ich von zuhause aus zur Arbeit fuhr – ganz ohne Deo. Ob das gut gehen konnte?

Am Arbeitsplatz angekommen und vor allem während der Toilettenpausen gingen immer wieder flüchtige Blicke zur Achselgegend – doch von Schweißstellen keine Spur. Uffh!

Auch nachmittags konnte ich keine weißen Schweißränder entdecken, welches mich gleich zu Beginn meines Experimentes dann doch ein wenig beruhigte.

Tage 2 und 3
Nachdem am Vortag bereits alle Befürchtungen über Schweißflecken und weiße Ränder aus dem Weg geräumt wurden, befasste ich mich nun vermehrt mit dem Geruch. Selbstverständlich hat man ohne jeglichen Deodorant nicht den Frische-Geruch in der Nase, wirklich unzumutbar wurde es jedoch auch nicht. Klar hat man seinen eigenen Geruch schneller und intensiver in der Nase als Mitmenschen, aber es war nichts, wo ich mir Sorgen gemacht hätte. Dies ist allerdings sicherlich ein Faktor, der von Mensch zu Mensch variiert.

Tage 4 und 5
An den letzten Arbeitstagen der Woche war ich morgens fast schon dran gewöhnt keinen Deodorant zu benutzen. Ich muss jedoch zugeben, dass ich mich auf das Ende des Selbstexperimentes freute, da ich mich durch das Benutzen eines Deos einfach sicherer und behaglicher fühle. Auch bis einschließlich dem letzten Arbeitstag sind mir weder Blicke von Arbeitskollegen noch sonstiges aufgefallen, was darauf hätte schließen können, dass mein Experiment irgendeinem Außenstehenden unangenehm oder gar aufgefallen wäre.

Tage 6 und 7
Das Wochenende wurde erreicht, die Arbeitswoche gut überstanden und so musste ich zum Ende hin nur noch die letzten beiden Tage meistern. Somit wurde das Selbstexperiment über die sieben Tage durchgezogen, denn wer eine ganze Arbeitswoche übersteht, schafft auch noch die restlichen beiden Tage ohne Deo zuhause.

Fazit:
Nach der Woche ohne Deo konnte ich für mich festhalten, dass ein Leben ohne Deodorant keine Alternative für mich wäre. Dennoch bin ich froh, es einmal versucht zu haben. Und vor allem hat das Thema auch etwas anderes bei uns zuhause bewirkt: Alle Produkte im Badezimmer wurden unter die Lupe genommen und etliche weitere aluminiumhaltige Artikel wurden so aus dem Verkehr gezogen.

Heutzutage habe ich zwei verschiedene Deo-Varianten zuhause. Beide ohne Aluminiumchlorid, wobei eines aber eine Aluminiumdose ist, das andere ein Glasflakon. Somit hat sich das Selbstexperiment für mich gelohnt, da ich gelernt habe, dass es vielleicht nicht ganz ohne Deodorant geht, aber da ich nun vom Aluminium weggekommen bin, habe ich das Gefühl, dass ich mir und meinem Körper langfristig und gesundheitlich gesehen etwas Gutes getan habe.

Zum Abschluss noch einen Tipp, den ich Euch mit auf den Weg geben möchte: Tragt Eure Deos nie auf frisch rasierte Haut auf!

Ich würde mich freuen falls dieses Selbstexperiment vielleicht auch unter dem einen oder anderen von Euch für einen kleinen Anreiz gesorgt hat?