Bereits 2011, weit vor dem Start meiner selbstexperiment.de-Seite, ging ich einen Selbstversuch an, mit dem ich dann nun auch offiziell die Selbstexperimente – wenn zu Beginn auch erst rückblickend – hier auf meinem Blog beginnen möchte. Auslöser war damals das Gewicht. Ein Thema mit dem sicherlich jeder in irgendeiner Weise einmal in seinem Leben konfrontiert wird – ob Unter- oder Übergewicht.
Als ich im Januar 2011 nach den Feiertagen auf die Waage schaute, zeigte mir diese 83,8kg an. Klingt nicht wirklich dramatisch, aber da ich mich normalerweise stets um 78kg bewegte, waren dies gut 5 Kilo mehr als üblich. Eines stand für mich fest: So geht’s nicht weiter!
Ab sofort sollten die Kilos wieder runter und nicht weitere auf die Rippen. Da ich aber weder neuen Schlankheits-Diäten aus Frauen-Zeitschriften Glauben schenken mag, noch sonstigen angepriesenen Diäten, wollte ich einen eigenen Weg suchen und versuchen.
Mein damaliges Selbstexperiment begann umgehend unter dem Motto: Nur noch die Hälfte essen!
Ich wollte auf nichts verzichten, was ich vorher sonst nicht auch aß – ab sofort aber eben nur noch die Hälfte. Für meinen Selbstversuch setzte ich mir zwar keinen Zeitraum, dafür aber ein klares Ziel: mindestens 5 Kilo abzunehmen. Da es aber sicherlich nicht in Tagen oder wenigen Wochen umsetzbar war, findet sich dieser Bericht hier in der Kategorie Monats-Experimente wieder.
Ausgangslage:
Mindestens 5 Kilo sollten abgenommen werden. Dazu wollte ich mich an dem Selbstexperiment versuchen nur noch die Hälfte meines üblichen Essens zu mir zu nehmen. Die Herangehensweise und das Ziel waren somit klar, aber wie lange das Experiment andauern würde, konnte ich zu Beginn nicht abschätzen. Nur eines war mir bewusst: Ich brauchte Ausdauer um es bis zum Ende zu schaffen und vor allem Disziplin und Selbstbeherrschung um bei der Hälfte des Essens stets STOP zu sagen.
Wieviel Zeit das Selbstexperiment am Ende in Anspruch genommen hat und vor allem, ob ich es denn geschafft habe, könnt Ihr in den kommenden Zeilen lesen.
Ab Januar aß ich somit nur noch halbe Portionen. Das fing auch gleich beim Frühstück an. Gab es sonst stets eine Tasse Kakao mit zwei Löffeln Schokopuder, wurde es nicht nur auf einen Löffel reduziert, sondern auch die Tasse nur noch halb mit Milch gefüllt. Auch der Brotaufstrich mit Nutella musste dran glauben und man ist erstaunt wie wenig Nutella man an sich braucht um eine Scheibe Brot auszufüllen. Ja, sogar die Butter blieb im Kühlschrank. Gleiches Bild beim Mittagsessen, wo ich nur noch eine Portion zu mir nahm und nicht noch einen zweiten oder dritten Nachschlag. Wenn denn dann auch noch eine Kaffee-&-Kuchen-Pause anstand, so genügte auch da auf einmal nur noch ein Stück Kuchen und nicht zwei oder noch Kekse dazu.
Das schöne bei dieser Art von Diät war es, dass man sehr wohl Verzicht üben musste, damit man nicht zum Beispiel ein weiteres Mal den Teller füllte, jedoch musste ich auf keinerlei Essen an sich verzichten. Ob es Nutella, Eis, Schokolade, Pizza oder sonstige Leckereien waren, alle standen auch weiterhin auf meinem Speiseplan. Nur wurde eben mit Bedacht gegessen.
Was das alleine ausmacht, zeigt Euch folgende Gewichtskurve:
Diese Kurve kannte fast ausschließlich nur einen Weg – den nach unten.
Und wenn man sich einmal genauer anschaut, wie sich eine Gewichtszunahme oder auch Abnahme zusammensetzt, ist dies auch recht plausibel. Es gibt Tagesrationen an Kalorien (kcal) und Richtwerte, die etwa bei Männern 2300-3000kcal vorsehen und bei Frauen 1800-2400kcal. Hatte ich damals also noch ein weiteres Stück Kuchen, eine zweite Portion zum Mittagessen, mehr Schokolade und sonstiges zu mir genommen, so war ich oberhalb dieser Kaloriengrenze und habe zugenommen. Dank meines gezügelten Essens lag ich jedoch wieder unter meiner Tagesration und nahm langsam aber stetig wieder ab.
Die oben gezeigte Gewichtskurve basiert auf 24 Wochen, wo ich jeweils am Sonntag auf die Waage ging. Das Resultat: 16x Abnahme, 6x Zunahme und 2x unverändert! Das lässt sich sehen – hier auch als Tabelle:
Durch mein gesünderes Maß beim Essen und da ich viele gute Angewohnheiten aus dem damaligen Selbstexperiment auch heute noch anwende, ist es mir in den letzten Jahren sogar einmal gelungen auf unter 74kg Gewicht zu kommen. Und auch wenn mein damaliges Normalgewicht bei rund 78kg lag, kann ich heute sagen, dass über die letzten Jahre hinweg gesehen, auch dieses nun auf 76kg reduziert wurde.
Fazit:
Das Selbstexperiment “Nur noch die Hälfte essen!” hat dank Disziplin und Geduld nicht nur damals in 5 Monaten mein Gewicht um 5 Kilo gesenkt, sondern auch viele gute Eigenschaften in die heutige Zeit gerettet und die Ernährung und somit auch die Gesundheit hat profitiert.
Ich würde mich freuen falls dieses Selbstexperiment vielleicht auch unter dem einen oder anderen von Euch für einen kleinen Anreiz gesorgt hat?
Ich finde das eigtl. hochinteressant. So zeigt es docheinmal mehr, dass es LC, LCHF, WW, MB, SIS etc. gar nicht braucht. Unterm Strich braucht man einfach nur etwas weniger kcal. und das Gewicht sinkt.
Hi Mario
Ja, an sich schon. Auf nichts verzichten, einfach so weiter wie bisher, nur schlicht und einfach weniger und schon geht das Gewicht langsam aber sicher runter.
Hat zwar bei mir 5 Monate am Stück gedauert aber es hat sich gelohnt. Anschließend ging es ja sogar noch weiter runter.
Bin froh, dass ich über Monate hin durchgehalten habe und am Ende habe ich mir die ein oder andere gesunde Einstellung auch weiterhin übernommen. :)
Danke auch an dieser Stelle für das erste Einreichen eines Vorschlages. Es wurde bereits mit einem grünen Stempel versehen! :D
P.S. Der Artikel hier drüber wurde an zwei Stellen auch noch leicht ausgebaut – samt Zitatbox! :)
Mich freuen deine Erfolge, aber für mich ist das nichts. Ich habe festgestellt, dass es einfach nicht funktioniert nur eine halbe Tafel Schokolade zu essen. Ich bekomme dann sofort mitleid mit der zweiten Hälfte, die sieht dann so einsam aus :-)
Bei mir müssen aber nun auch ein paar Kilogramm runter. Und praktischerweise beim Hund auch. Ich versuch es nun mit weniger süßen Getränken und viel, sehr viel laufen. Mal sehen, ob ich damit Erfolg habe. Beim Hund funktioniert es ganz gut…. aber der weiß auch nicht wie der Kühlschrank aufgeht, seufz.
Viel Erfolg weiterhin, das Gewicht will ja auch gehalten werden.
Grüße
Janina
P.S. interessante Idee für einen Blog. Bin über irgendwelche Mittwochlinks hier her gestollpert.
Die klassische “FDH” Diät. :-) Also ich beginne mal etwas kleiner mit der Reduktion. Vielleicht um 10 oder 20 Prozent. Gleich die Hälfte weniger essen ist mir zu heftig. Auch wenn sich im Laufe der Jahre schon ein kleines Bäuchlein entwickelt hat – gottseidank ist die Lage bei mir noch nicht ganz prekär. ;-)
Hallo Jana und Andersreisender
Herzlichen Dank für Eure Kommentare.
– Jana, es wird natürlich schwer, wenn man mit der anderen Schokoladentafelhälfte Mitleid bekommt! :D
Wie ist denn bislang dein Fazit nach dem Laufen samt Hundebegleitung? Auch dir alles Gute und danke für deine positive Rückmeldung hier aufs Blog.
– Andersreisender, willst du mir damit unterstellen, dass die Lage bei mir prekär wäre?! :D Spaß beiseite, alles ok meinerseits und ja… friss die Hälfte! ;)
Alles Gute.
Du hast 6 Monate gebraucht, um 5 Kilo abzunehmen, obwohl Du nur noch die Hälfte gegessen hast. Das zeigt für mich eigentlich, wie schwer es ist abzunehmen. Denn betrachten wir es mal so: Die 5 Kilo auf Deine 83,8 kg sind etwa 6,4%. Dafür musstest Du 50% weniger essen. Was macht dann jemand, der 50 kg zu viel wiegt, z.B. 130 kg? Mit der gleichen Art würde er 5 Jahre brauchen und dürfte die ganze Zeit nur noch halb so viel essen. Umgekehrt muss man fragen, frisst der tatsächlich die ganze Zeit doppelt so viel, um so dick zu werden? Ich glaube, beim Übergewicht spielt nicht nur das Essen eine Rolle, sondern eine falsche Regulation des Stoffwechsels, egal wie viel man isst. Natürlich wird man ohne zu essen abnehmen, aber das ist nicht die wahre Ursache: Genauso wie ein Auto umso weniger verbraucht, je langsamer man es fährt, aber die verschiedenen Motoren bei gleicher Geschwindigkeit doch deutlich unterschiedlich verbrauchen.
Hallo,
Herzlich Willkommen auf selbstexperiment.de und Danke für deinen Beitrag.
Ja, es zeigt, wie schwer es auf der einen Seite ist.
Auf der anderen Seite jedoch, dass man auf nichts verzichten muss.
Es geht halt um in Maßen essen.
Allerdings ist es auch gesünder langfristig abzunehmen, als im “Crashkurs”,
da sonst schnell der Yoyo-Effekt einsetzt.
Mittlerweile bin ich eh zum Intervallfasten übergegangen und bin rundum zufrieden.
Danke nochmals für den interessanten Kommentar.
Alles Gute!