Nach der Ankündigung zum Ende der vergangenen Woche, erfolgt nun hiermit der Startschuss zum neuen Selbstversuch.

Das Selbstexperiment
Kategorie: Monats-Experiment
Dauer: 01.10.2016 00:00 – 31.10.2016 23:59
Ziel: Einen Monat lang auf Smartphone & Co beim Toilettengang verzichten
2 Teilnehmer: Tabea und ich

Das Monats-Experiment startet somit heute unter dem Motto: Einen Monat lang Ruhe auf dem stillen Örtchen!

Tag 1
Am ersten Tag kam es zwar gleich zweimal vor, dass ich aus Gewohnheit zum iPhone greifen wollte, als ich mich auf dem Weg zum Klo machte. Doch… es blieb wie erhofft beim stillen Örtchen. Start geglückt!

Woche 1
Nach dem ersten Tag startete ich am Sonntagmorgen gleich ungewohnt in den neuen Tag. Denn nicht wie sonst üblich wird gleich beim ersten Toilettengang Mail und Co. aufgerufen sondern es blieb still. Genauso wie gewünscht. Und auch wenn es noch ein langer Weg ist, auch der Sonntag wurde gemeistert und einmal hatte ich sogar noch das Smartphone in der Jeanstasche, als es auf die Toilette ging. Aber auch bei diesem Mal blieb es dort und wurde nicht benutzt.

Mit dem Montag stand dann auch mein erster Arbeitstag an – unter neuen Klobedingungen. Und was soll ich sagen? Auch wenn meine Hand einmal verdächtig in Richtung Handy gezuckt hat, so habe ich auch diesen Tag gut überstanden. Man merkt allerdings, dass die Toilettengänge kürzer werden und es wurde mir sogar schon am vorigen Tag abends gesagt, dass ich nicht mehr so schnell bei Quizduell zurückspiele als sonst üblich.
Tja… die Toilette ist halt wieder zu einem stillen Örtchen geworden. So soll es sein!

Dienstags hatte ich gleich mehrmals gedacht wie praktisch es doch wäre sein Handy kurz während dem Toilettengang zu zücken, da man so in Windeseile einen Überblick über seine Mails hätte oder auch Nachrichten währenddessen lesen könnte. Daher stellte sich mir die Frage bereits nach 4 Tagen: “Ist es wichtiger Ruhe auf dem Klo zu haben, oder sollte man die Zeit nicht doch eher produktiver gestalten?” Eine Antwort dazu findet man ebenfalls im Kommentarbereich des Artikels – Danke an Sabienes.

Für mich schloss sich die erste Woche jedenfalls mit der Frage, ob dieses Experiment nicht auch als Wochenexperiment genügt hätte? Denn der Verzicht auf dem Klo an sich ist kein Problem, die Gewohnheit hat mir bislang auch keinen Strich durch die Rechnung gemacht. Jedoch gab es hier und dort schon Momente, wo ich gerne auf SMS geantwortet hätte, jedoch bis zur nächsten Gelegenheit warten musste. Und wo bitte gibt es denn eine bessere Gelegenheit als auf dem stillen Örtchen?

Für diesen Monat jedoch bleibe ich am Ball – vielleicht tappe ich ja doch noch in ein Falle oder ziehe noch etwas weiteres für mich aus diesem Selbstversuch. Die erste Woche ist jedenfalls überstanden!

Woche 2
Die zweite Woche fing schon fast mit dem Ende des Selbstexperimentes an. Da Wochenende war, bin ich nach dem Aufwachen auf’s Klo, habe das Handy auf die Fensterbank gelegt und mich auf’s stille Örtchen begeben. Ich schulde es nun einfach meiner Schlaftrunkenheit, dass ich wohl aus Gewohnheit zum Smartphone gegriffen hatte, dieses entriegelte und Quizduell öffnete. Aber dann… es überkam mich ein inneres “Uuaaahh!!!” und noch im Ladeprozess schaltete ich das iPhone wieder umgehend aus und legte es brav zurück auf die Fensterbank. Puh, gerade so noch einmal gut gegangen. Ja, das Handy wurde zwar entriegelt, jedoch Gott sei Dank nicht benutzt.

Dies zeigt allerdings, wie der Mensch doch ein Gewohnheitstier ist und ich bin froh zum Start der Woche hin, den Selbstversuch nicht als gescheitert anzusehen zu müssen. Knapp, aber immerhin.

Und auch an Tag 11 kam es zu einem ähnlichen Zwischenfall. Dieses Mal nahm ich das Smartphone erneut aus der Tasche und merkte jedoch etwas schneller, dass ich es wieder schnell zurück in die Tasche stecken musste. Gesagt, getan.

Da es mich allgemein interessiert wer von meinen Lesern das Smartphone während des Toilettengangs nutzt oder eben auch nicht, folgt hier erstmalig in einem Selbstexperiment-Beitrag eine Umfrage:

Nutzt du dein Smartphone während des Aufenthalts auf der Toilette?

View Results

Wird geladen ... Wird geladen ...

Somit können nun auch die stillen Leser hier teilnehmen, ohne den Selbstversuch selbst anzugehen. Die Umfrage bleibt zugänglich solange es das Blog selbst auch ist.

Am 13. Tag folgte dann ein Novum bei diesem Experiment. Denn es ging nicht ums Handy benutzen um zu spielen oder SMS zu schreiben, nein… auf dem Weg zum stillen Örtchen klingelte es und da ich Gott sei Dank noch nicht auf dem Klo angekommen bin, konnte ich diesen Anruf auch annehmen und erst danach ging es auf’s Klo. Ja, man muss auf der Hut sein, damit ich diesen Selbstversuch nicht noch vorzeitig abbrechen muss.

Jedenfalls sind die ersten beiden Wochen überstanden und die dritte Woche steht an!

Woche 3
Die dritte Woche ist bereits voll im Gange und ich kann nur sagen: Es läuft. Mehr als die Hälfte des Selbstversuchs ist bereits überstanden und Richtung Toilette geht es mittlerweile ganz ohne Entzugserscheinungen. Heute spürte ich sogar durch die Vibration des Handys, dass eine SMS auf mich warten würde, aber… gelesen wurde sie erst nachdem ich das stille Örtchen wieder verlassen hatte.

Es gibt zwar weniger zu berichten als in den ersten beiden Wochen. Da aber noch knapp zwei Wochen anstehen, lassen wir uns mal überraschen, ob der Selbstversuch doch noch aus dem Ruder läuft oder nicht. Denn rückblickend kann ich sagen, dass es während des Selbstexperimentes bereits einige Hochs und eben auch Tiefs gab.

Woche 4
Der Start in die vierte Woche ist geglückt und ich muss sagen… die Gewohnheit das Smartphone mit auf’s Klo zu nehmen ist verschwunden. Meist lege ich es bereits ab, bevor es Richtung stilles Örtchen geht. Und wenn es sich dann doch einmal in meiner Hosentasche befinden sollte, juckt es nicht mehr es rauszunehmen.

Allein in dieser Woche hat es schon wieder zweimal in der Hosentasche vibriert, als ich auf der Toilette war. Der Reflex umgehend das Handy zu zücken um zu schauen, wer mir was per SMS zugeschickt hat… ist mir irgendwie abhanden gekommen.

Auch der letzte Tag wurde gemeistert und so kann das Selbstexperiment als erfolgreich angesehen werden.

Fazit:
Einen Monat Ruhe auf dem stillen Örtchen ist ohne weiteres machbar. Man muss zwar seine Angewohnheiten, sprich den Griff zum Smartphone, über Bord schmeißen aber dann ist auch tatsächlich Ruhe auf dem Klo. Keine Anrufe, keine SMS, keine App-Spielereien oder Notizen…
Aber da sind wir auch gleich beim negativen Punkt dieses Selbstversuchs, welches ich auch schon im Laufe des Monats erwähnt hatte. In meinen Augen lässt man zuviel Zeit ungenutzt liegen. Ich hatte zwar noch morgendlich die Ruhe genutzt um Atemübungen zu machen, aber ansonsten vermisse ich die Produktivität. Seine Gedanken per SMS oder Mail an jemanden gleich weiterleiten, sich Notizen machen können. Durch die auferlegte Ruhe auf dem stillen Örtchen, musste ich manches vor mich hinschieben, welches ich sonst gleich erledigt hätte.
Nichtsdestotrotz kann weniger oft auch mehr sein und ich bereue das Selbstexperiment nicht. Denn man ist heutzutage überall und immer vernetzt und auf dem Laufenden, dann kann es auch nicht schaden einmal den “Stecker zu ziehen”. Und sei es eben nur auf der Toilette.

Auch wenn das Selbstexperiment mit dem 1. November nun offiziell zu Ende ist, so ziehe ich es auch noch am heutigen Feiertag durch. Doch ab morgen hat mich die Arbeitswoche wieder und somit auch die wiedergewonnene Produktivität – eben auch auf dem stillen Örtchen.

Noch eine Frage zum Schluss: Wie ist es denn der zweiten Teilnehmerin dieses Selbstexperimentes ergangen, Tabea? Würde mich über eine Rückmeldung im Kommentarbereich freuen.

Ich würde mich freuen falls dieses Selbstexperiment vielleicht auch unter dem einen oder anderen von Euch für einen kleinen Anreiz gesorgt hat?